Schutzgebiete

Landschaftsschutzgebiet

Zum Erhalt der historisch gewachsenen Kulturlandschaft und seiner Erholungsfunktion wurden 91 % der Naturparkfläche unter Landschaftsschutz gestellt. Ausgenommen von diesem Schutzstatus sind die Ortschaften des Naturparks und weitere bebauten Flächen, der Truppenübungsplatz Altengrabower Heide und Flächen nördlich der Ortschaft Dretzen.  Das Landschaftsschutzgebiet Hoher Fläming/Belziger Landschaftswiesen hat eine Größe von 754 km².

Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet "Hoher Fläming/Belziger Landschaftswiesen"

Naturschutzgebiete

Ca. 6% der Fläche des Naturparks umfassen Gebiete, die zum Erhalt besonders schutzwürdiger und schutzbedürftiger Arten und Biotope als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen sind. In diesen Gebieten hat der Naturschutz Vorrang vor allen anderen Nutzungsansprüchen. Die ältesten Naturschutzgebiete wurden bereits 1961 und 1967 festgesetzt.

NSG Belziger Landschaftswiesen

Charakteristisches Urstromtal mit ausgedehnten, von Gräben durchzogenen Feuchtwiesen. Niedermoore, die als Grünland genutzt werden; kleinflächige Dünen, Restbestände von Erlenbruchwäldern. Größtes Schutzgebiet im Naturpark Hoher Fläming.

Lage und Größe:

Großflächige Ebene im Baruther Urstromtal nördlich des Hohen Flämings und südlich des Beelitzer Sanders, 4435 ha,

Besonderheiten:

Europäisches Vogelschutzgebiet (SPA); Lebensraum bedrohter Wiesenbrüter,  u. a. der Großtrappe; Brut- und Rastplatz von Limikolen, Enten und Gänsen; bedrohte Fischarten, Rundmäuler und Wirbellose in den Fließgewässern

Hinweise:

gut über die Bahnhöfe Brück oder Baitz zu erreichen; Beobachtungsturm in Freienthal und Aussichtspunkt am Europaradweg R1 zwischen Baitz und Trebitz; das NSG ist weitestgehend gesperrt, Ausstellung und Anmeldung in der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg Außenstelle Baitz

zur Verordnung über das "Naturschutzgebiet Belziger Landschaftswiesen"

 Faltblatt:

Einen Gesamtüberblick zur Entstehung, den Besonderheiten und Zielen dieses großen Schutzgebietes erhält man im Faltblatt Belziger Landschaftswiesen. In einer Übersichtskarte sind Wandermöglichkeiten am Rande des Naturschutzgebietes und Beobachtungsmöglichkeiten dargestellt. 

Faltblatt Belziger Landschaftswiesen DEUTSCH (2023; 1,25 MB) herunterladen

Faltblatt Belziger Landschaftswiesen ENGLISCH (2017);1,8 MB) herunterladen

 

Aktuelle Informationen:

-25.11.2022 - Infoveranstaltung Belziger Landschaftswiesen

Am 25. November hatte das Landesamt für Umwelt alle Interessierten zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung über den aktuellen Stand und die geplanten Projekte im Naturschutzgebiet „Belziger Landschaftswiesen“ eingeladen.

Einen Veranstaltungsüberblick sowie weiterführendes Informationsmaterial finden Sie hier

Karten der Gewässerentwicklungskorridore aus der Machbarkeitsstudie "Belziger Landschaftswiesen" (Stand 2020) können Sie für die einzelnen Bäche im Nachfolgenden öffnen.

Diese Karten der Gewässerentwicklungskorridore sind Bestandteil der Machbarkeitsstudie „Belziger Landschaftswiesen“ (Stand 2020). Im Rahmen der konzeptionellen Studie wurde der erforderliche Flächenbedarf für die nach der Europäischen Wasser-Rahmen-Richtlinie (WRRL) berichtspflichtigen Gewässer zur Verbesserung der Gewässerstruktur im Bereich des Flurbereinigungsverfahrens „Belziger Landschaftswiesen“ ermittelt. Der im Ergebnis hergeleitete „Entwicklungskorridor“ ist eine Arbeitsgrundlage für das Flurbereinigungsverfahren und findet in den Planwunschgesprächen Berücksichtigung. Alle übrigen in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Maßnahmen zur Strukturverbesserung werden im Rahmen einer technischen Planung (Vorplanung) hydraulisch überprüft und ggf. modifiziert. Es werden nur Maßnahmen beplant, die im Ergebnis der FFH- und SPA-Managementplanung mit den Natura 2000-Zielen vereinbar sind. Die investiven Planungen zur Gewässerentwicklung starten frühestens 2025.

Plane Teil 1

Plane Teil 2

Plane Teil 3

Belziger Bach Teil 1

Belziger Bach Teil 2

Temnitz

Baitzer Bach Teil 1

Baitzer Bach Teil 2

Hellbach Teil 1

Hellbach Teil 2

 

- 06.02.2023 - 1. Runder Tisch Belziger Landschaftswiesen

Am 6. Februar 2023 fand der 1. Runde Tisch statt. Das Ergebnisprotokoll und weitere Unterlagen finden Sie im Nachfolgenden.

Ergebnisprotokoll 1. Runder Tisch Belziger Landschaftswiesen am 6.2.2023

Vortrag Wasser-und Bodenverband zu Stausanierungen in den Belziger Landschaftswiesen vom 6.2.2023

Wasserrechtliche Erlaubnis zur Sanierung von Kleinstauen am Großen Kanal

Weitere Infos zu Stauanlagen in den Belziger Landschaftswiesen vom 17.2.2022

 

- 08.05.2023 - 2. Runder Tisch Belziger Landschaftswiesen

Am 8. Mai 2023 hat der 2. Runde Tisch zum Naturschutzgebiet „Belziger Landschaftswiesen“ stattgefunden. Hier finden Sie die Fachvorträge jetzt online.

Auswertung des Probestaus im Großen Kanalgebiet im Februar 2023

Förderung Moorschonende Technik

Moorschutz und Gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft

 

Weitere Informationen zu den Natura 2000 Gebieten: Hier

NSG Bullenberger Bach/Klein Briesener Bach

Im Naturschutzgebiet befinden sich naturnahe Fließgewässer, abwechslungsreiche Wälder mit standorttypischer Artenzusammensetzung und schützenswerten Altbaumbeständen sowie eine strukturreiche, hügelige Landschaft. Das Gebiet bietet Lebens- und Rückzugsräume unter anderem für seltene Wirbellose (Eintagsfliegen, Strudelwümer) und die Zweigestreifte Quelljungfer, eine Libellenart. Das 298 ha große NSG ist ca. 10 km nordwestlich von Bad Belzig gelegen.

 zur Verordnung über das "Naturschutzgebiet Bullenberger Bach/Klein Briesener Bach"

NSG Flämingbuchen

Das NSG ist ein Buchen-Traubeneichenwaldgebiet, teilweise mit Höhen über 165 m ü. NN. Durch den gleichnamigen Teilbereich verläuft die Springer Rummel, wiederum durch deren Talgrund fließt der Seegraben, ein Schwindbach, der von Wiesenburg kommend, hier "verschwindet".

Lage und Größe:

3 km südwestlich der Ortschaft Jeserigerhütten, 62,2 ha; das NSG besteht aus den beiden Teilen Frauenberg und Springer Rummel.

Besonderheiten:

naturnaher Traubeneichen-Buchenwald mit Heidelbeere und Weißmoos; Vögel wie Schwarzspecht, Hohltaube und Waldlaubsänger

Erreichbarkeit: vom Bahnhof Medewitz (RE7) oder von Setzsteig startend auf dem Findlingswanderweg oder dem Wanderweg 70 erlebbar;

zum Sammel-Beschluss Nr. 18/72 des Bezirkstages Potsdam vom 19.10.1972 (4 MB)

NSG Klein Marzehns

NSG Klein Marzehns im Frühling mit Buschwindröschen (Anemone nemorosa) | Foto: Steffen Bohl
NSG Klein Marzehns im Frühling mit Buschwindröschen (Anemone nemorosa) | Foto: Steffen Bohl

Rest eines Rotbuchenwaldes mit Ausbildungsformen der Schattenblümchen-Traubeneichen-Buchenwälder unweit des Dorfes Klein Marzehns.  

Lage und Größe:

1,5 km nördlich von Klein Marzehns im zentralen Fläming, direkt an der Autobahn Berlin-Leipzig, 20,3 ha. Flächenverluste durch die Fahrbahnerweiterung der Autobahn A9

Besonderheiten:

Vorkommen von Arten mit montan-subozeanischer Verbreitungstendenz sowie einiger subatlantisch verbreiteter Laubwaldarten; Mittelspecht als Brutvogel in den Alteichen; besondere Pflanzen: u.a. Hainsimse, Sauerklee, Drahtschmiele und das Schattenblümchen

Erreichbarkeit:

der Rundwanderweg 42 führt entlang des NSG

zur Anordnung Nr. 1 über Naturschutzgebiete des Ministeriums für Landwirtschaft, Erfassung undForstwirtschaft vom 30.03.1961

NSG Planetal

Das Naturschutzgebiet umfasst den naturnahen, stark mäandrierenden Bachlauf der Plane mit Quellhorizonten, Moorwiesen, Bruchwäldern und Seggenrieden. Höchste Wassergüte, gleichmäßig kalte Temperaturen, hoher Sauerstoff- und Eisengehalt.

Lage und Größe:

4 Kilometer langer Talabschnitt vom Quellbereich oberhalb Raben bis nach Rädigke, 109,3 ha

Besonderheiten:

Artenreiche Vogelwelt: Eisvogel, Gebirgsstelze, Waldschnepfe, Bekassine, Kranich u. a.; Fließgewässer mit Bergmolch an seiner Verbreitungsgrenze, Bachneunauge und Forelle;

Erreichbarkeit:

ca. 15 km vom Bahnhof Bad Belzig (RE7) entfernt, über die Burgenlinie mit Stopp in Raben bzw. Rädigke angebunden; auch über den Europaradweg R1 gut zu erreichen; der Bergmolchwanderweg und der Burgenwanderweg führen entlang des Planetals;

 

zur Anordnung Nr. 3 über Naturschutzgebiete des Landwirtschaftsrates der DDR vom 11.09.1967 (1,1MB)

NSG Rabenstein

NSG Rabenstein (Foto: Steffen Bohl)
NSG Rabenstein (Foto: Steffen Bohl)

Tiefe Schluchten, alte Rotbuchen, Eichen, Winterlinden und die hoch thronende Burg Rabenstein prägen das Naturschutzgebiet Rabenstein. Fast 50 Meter Höhenunterschied gilt es zwischen dem Tal und der „Bergspitze“ zu überwinden.  Ziel war und ist es noch heute, diese Relikte des einst weit verbreiteten Rotbuchen-Traubeneichenwaldes zu erhalten. In diesem alten Mischwald dürfen Bäume auch absterben. Im ökologisch wertvollen Totholz sind nicht nur Mittelspechte zu Hause, sondern auch viele Insekten-, Pilz- und Fledermausarten zu finden.   Zunehmend erobern sich wieder Laubbaumarten, wie der Bergahorn, ihren Lebensraum zurück. Pflanzungen sind nicht nötig, denn Bäume verjüngen sich selbst, wenn durch das Zusammenbrechen von sehr alten Bäumen mehr Sonnenlicht zum Boden kommt. Nach dem Bergahorn wird sich hier aber die schattentolerante Rotbuche durchsetzen. Das Vorkommen dieser  dynamischen Lebensräume sommergrüner Buchenmischwälder ist weltweit auf Mitteleuropa beschränkt. Insbesondere Deutschland trägt für deren Erhalt eine herausragende Verantwortung.  

Lage und Größe:

nähere Umgebung der Burg Rabenstein im zentralen Fläming unweit des Dorfes Raben, 39 ha

Besonderheiten:

Vorkommen von Traubeneichen-Buchenwald mit standortklimatischen Ausbildungsformen

Erreichbarkeit:

Sie können dieses europäische Schutzgebiet auf dem Naturerlebnispfad erleben. Startpunkte sind unten im Dorf Raben am Naturparkzentrum oder oben auf der Burg Rabenstein. Bitte nutzen Sie nur die ausgeschilderten Wege.

zum Sammel-Beschluss Nr. 0054 des Bezirkstages Potsdam vom 26.06.1978 (2,2MB)

NSG Spring

Dieses Gebiet im zentralen Fläming hat geologischen Schutzstatus. Es handelt sich um einen für die Region typischen Bachversickerungsbereich.  

Lage und Größe:

etwa 4 km von Wiesenburg entfernt 25,4 ha

Besonderheiten:

charakteristische geomorphologische Struktur mit einer der größten Flämingrummeln, der Springrummel; Vorkommen des boreal verbreiteten Siebensterns und heimischer Waldvögel, u. a. Waldkauz, Hohltaube sowie Schwarzspecht

Erreichbarkeit:

vom Bahnhof Wiesenburg/Mark oder Bahnhof Medewitz, beides Haltepunkte des RE 7, zu Fuß über den Wanderweg 71 erlebbar

zur Anordnung Nr. 1 über Naturschutzgebiete des Ministeriums für Landwirtschaft, Erfassung undForstwirtschaft vom 30.03.1961

NSG Verlorenwasserbach Oberlauf

Lage und Größe:

ca. 6 km nordwestlich von Belzig, 222 ha;

Besonderheiten:

Der stark mäandrierende, sommerkühle Bach ist weitgehend unbelastet. Quellmoore, -wiesen und –erlenbrüche bieten Lebensraum u.a. für Moorfrosch, Eisvogel und seltene Fledermaus- und Libellenarten.

Erreichbarkeit:

A2 Abfahrt Wollin Landstraße nach Süden in Richtung Gräben - Dahlen - Verlorenwasser. A9 Abfahrt Niemegk in Richtung Bad Belzig. Von Bad Belzig Landstraße in Richtung Görzke Abzweig in Richtung Norden nach Werbig - Verlorenwasser.

zur Verordnung über das "Naturschutzgebiet Verlorenwasserbach/Oberlauf"

zur Karte über das "Naturschutzgebiet Verlorenwasserbach/Oberlauf" mit Zonierungen

NSG Werbiger Heide

verjüngte blühende Heide, Foto: Steffen Bohl

Hierbei handelt es sich um Restbestände einer trockenen Sandheide, mittlerweile umgeben von Kiefernforsten auf einem ehemaligen Kampfgruppenübungsplatz.  

Lage und Größe:

Im nördlichen Bereich des Hohen Fläming in der Gemarkung Werbig, 20,3 ha

Besonderheiten:

Vorkommen von Gemeinem Heidekraut, Tüpfel-Hartheu, Milder Fetthenne und rundblättriger Glockenblume; Lebensraum gefährdeter Vogelarten wie Heidelerche, Brachpieper, Wiedehopf und Ziegenmelker; zur Nahrungssuche fliegen Fledermäuse in großer Anzahl ein

Hinweise:

Anfahrt über A2, Abfahrt Wollin nach Groß Briesen oder über Belzig – Benken – Werbig – Verlorenwasser – Egelinde;

zur Verordnung über das "Naturschutzgebiet Werbiger Heide"

 

Informationen zu Pflegemaßnahmen in der Werbiger Heide finden Sie unter der Rubrik

"Die Erika-Heiden" hier.

 

 

Natura 2000

Natura 2000 vereint ein europaweites Netz von Gebieten, die aufgrund des Vorkommens  bedrohter Lebensraumtypen und Arten nach der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie (FFH) und nach der Europäischen Vogelschutzrichtlinie unter Schutz gestellt sind.

Innerhalb des Naturparks Hoher Fläming wurden 14 FFH- Gebiete und 3 Vogelschutzgebiete an die Europäische Kommission gemeldet.

Nähere Informationen zu diesen Natura 2000 Gebieten im Naturpark Hoher Fläming gibt es hier