Tiere

Schwarzstorch (Ciconia nigra)

Schwarzstorch (Foto: Mathias Putze)

Anders als sein ”großer Bruder”, der Weißstorch, lebt der Schwarzstorch verborgen in großen feuchten Laubwäldern mit altem Baumbestand. Auch kleine Störungen führen zum Verlassen des Nestes und dem Verlust der Brut. Seine Nahrung findet er in fischreichen Gewässern und feuchten Wiesen.

Aktuell lebt 1 Brutpaar im Naturpark.


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Mittelspecht (Picoides medius)

Der Mittelspecht ist ein Spezialist, der seine Nahrung unter rissiger rauher Borke sucht. Nur alte und tote Bäume bieten diese günstigen Voraussetzungen. Auch beim Nestbau ist das ”Wappentier” des Naturparkes wählerisch. Er bevorzugt starke Seitenäste von Laubgehölzen, das Einflugloch befindet sich immer auf der Unterseite des Astes.

Der Mittelspecht kommt in den Buchen-Traubeneichenwäldern wie z.B. dem Naturschutzgebiet Rabenstein vor. Man kann ihn ebenso im Wiesenburger Schlosspark beobachten. 

Großtrappe (Otis tarda)

 Großtrappenhahn (Otis tarda) in der Balz | Foto: Dietmar Nill
Großtrappenhahn (Otis tarda) in der Balz | Foto: Dietmar Nill

Die Großtrappe ist der schwerste flugfähige Vogel der Erde. Als Bewohner offener Steppen wanderte der Vogel im Mittelalter ein, als der Mensch die Wälder rodete und weiträumige Landwirtschaftsgebiete entstanden. Seit dem 18. Jahrhundert besiedelte der ”Märkische Strauß” die feuchten Niederungen Brandenburgs. Durch die Intensivierung der Landnutzung nahmen die Bestände seit dem 2. Weltkrieg drastisch ab. Nachdem Anfang der 1990er Jahre die Brandenburgische Population von 3000 Tieren in den 1940er Jahren auf unter 100 Tiere gesunken war, wurden große Anstrengungen für die Sicherung der letzten Lebensräume unternommen. Anfang 2019 lebten wieder 305 Großtrappen in Brandenburg, davon 88 in den Belziger Landschaftswiesen.

Mehr Informationen finden Sie hier

oder in der Broschüre Großtrappe

 

Wolf (Canis lupus)

Wolf (Canis lupus) Foto (captive): Steffen Bohl

Gänzlich verschwunden waren sie wohl nie: Auch nach ihrer Ausrottung in Deutschland vor etwa 150 Jahren wanderten vereinzelt immer wieder Wölfe aus Polen nach Brandenburg ein. Dauerhaft bleiben konnten sie aber lange Zeit nicht - sie wurden geschossen.

Seit 2009 ist der wildreiche Fläming wieder Heimat für mehrere Wolfsrudel. Das erste Wolfspaar siedelte sich in der äußersten Nordwestecke auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow an. Im Jahr 2011 hatte das Rudel auf dem Lehniner Truppenübungsplatz erstmals Nachwuchs und schließlich folgte das Göritz-Klepziger Rudel im Jahr 2013. Mittlerweile hat sich auch ein Rudel im Raum Görzke angesiedelt. 2018 wurden vermehrte Beobachtungen im Raum Bad Belzig gemacht.

 

Wölfe zeigen eine ausgesprochene Vorsicht im Umgang mit Menschen und sind sehr scheu.

Begegnungen mit einem Wolf sind deshalb selten. Sollten Sie dennoch das Glück haben, dann beachten Sie folgendes:

-Verhalten Sie sich ruhig und geben Sie dem Wolf die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen.

-Gehen Sie eher auf das Tier zu, als von ihm weg, keinesfalls fortlaufen.

-Sie können ihn auch vertreiben, indem Sie mit den Armen winken, ihn laut ansprechen oder in die Hände klatschen.

-Wie in allen Wäldern Brandenburgs dürfen Sie Hunde nur angeleint mitnehmen.

 

Mehr und aktuelle Informationen finden Sie hier

Zur Karte der Wolfsnachweise in Brandenburg Stand 2019/2020 

 

Bachforelle (Salmo trutta fario)

Die Bachforelle, eine typische Bewohnerin der Mittelgebirge, kommt auch in den Flämingbächen vor. Sie bevorzugt reich strukturierte Gewässer, je gefällereicher und kühler desto besser. Als typische Bewohnerin der Mittelgebirge war sie in Brandenburg schon immer selten. Die Fläminggewässer zählen zu den wertvollsten Forellengewässern des Landes. Als “Forellenschutzgewässer” war ihr technischer Ausbau formell seit 1975 untersagt.   Die Bachforelle ist gesetzlich geschützt und darf nicht geangelt und gefischt werden.


Bachneunauge (Lampetra planeri)

Was aussieht, wie ein Fisch ist eigentlich ein Rundmaul und gehört zur Gruppe der Kieferlosen, die nur nahe Verwandte der “echten” Fische sind. Neunaugen haben keine Kiefer, stattdessen eine Saugscheibe, das Rundmaul. Bauchflossen fehlen ihnen ebenfalls. Der Name Neunauge beruht auf einem Irrtum. Was man für zusätzliche Augen hielt, sind tatsächlich Nasen- und Kiemenöffnungen.   Nur die Larven nehmen, eingegraben im Schlamm, Nahrung zu sich. Erwachsene Tiere wandern ein Stück bachaufwärts und paaren sich. Ihre Liebesspiele dauern oft tagelang und sind derart anstrengend, dass nach erfolgter Paarung und Eiablage die Elterntiere vor Erschöpfung sterben.

In einigen Flämingbächen hat das Bachneunauge seinen Lebensraum.

Edelkrebs (Astacus astacus)

Einst stand er auf dem Speiseplan Friedrich des Großen. Heute gibt es in Brandenburg nur noch winzige Restbestände des Krebses. Die klaren Fließgewässer des Fläming bieten ihm letzte Rückzugsmöglichkeiten.   Seit dem vergangenen Jahrhundert wurden die Gewässer durch die Industrialisierung stark verunreinigt. Mit der Verschlechterung der Wasserqualität kam es zur schnellen Ausbreitung einer Pilzinfektion, der Krebspest. Um 1880 führte sie in Deutschland zum Erlöschen nahezu aller Bestände. Die Renaturierung von Fließgewässern kann die Lebensbedingungen der Tiere erheblich verbessern. Der Edelkrebs ist nacht- und dämmerungsaktiv und versteckt sich deshalb gern tagsüber vor seinen Feinden (Aale, Barsche, Forellen) in selbst gegrabenen Wohnhöhlen oder unter überhängenden Böschungen, Steinen und Ästen.

Bergmolch (Triturus alpestris)

Der Bergmolch gehört zu den seltensten Amphibienarten Brandenburgs und wird als stark gefährdet eingestuft. Der Verbreitungsschwerpunkt des Bergmolches in Brandenburg befindet sich im Fläming. Nachweise im Naturparkgebiet gibt es vor allem aus dem Planegebiet (Quellgebiete), dem Quellgebiet der Roten Belke, dem Verlorenwasserbach, dem Kirchhainer Bach, dem Groß Briesener Bach, den Belziger Burgwiesen und verschiedener (oft anthropogener) Kleingewässer.

Fledermäuse

Von den im Land Brandenburg zu erwartenden 18 Fledermausarten wurden bislang im Naturpark Hoher Fläming 15 nachgewiesen.

Beispielhaft seien hier nur drei der vorkommenden Arten näher erläutert.

Der Große Abendsegler (Nyctalus noctula)

Zu den seltenen Fledermausarten im Naturpark gehört der Große Abendsegler. Für den Winterschlaf ebenso wie für seine Wochenstube benötigt er dickwandige Baumhöhlen. Ähnlich vielen Zugvögeln legt der Abendsegler zweimal jährlich weite Strecken zwischen Sommer- und Wintergebieten zurück. Er kann dabei Entfernungen von mehr als 1000 km überbrücken, beispielsweise von hier bis in die Schweiz.    

Die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)  

Das Vorkommen der Mopsfledermaus im Naturpark Hoher Fläming hat eine besondere Bedeutung für den Artenschutz. Die Art ist in Brandenburg und Deutschland vom Aussterben bedroht und europaweit nach der FFH-Richtlinie geschützt. Ihre Sommer- und Fortpflanzungsquartiere in Borkenrissen und Höhlen alter Bäume liegen glücklicherweise in Naturschutzgebieten. Als Winterquartier bevorzugt die Art kalte, feuchte und störungsfreie Keller und Bunker und ist standortstreu, sodass Konflikte mit der menschlichen Nutzung kaum auftreten. Ihre Winterquartiere werden sind gesichert und verbessert.    

Die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)  

Die Bechsteinfledermaus ist eine typische Art der älteren und alten Laubwälder und nur dort anzutreffen. Sie wird bis zu 21 Jahre alt und ernährt sich von Nachtschmetterlingen und Zweiflüglern, die im Forst als schädlich angesehen werden.